Katja Stuke und Oliver Sieber leben und arbeiten in Düsseldorf. Sie decken ein breites
Spektrum an Identitäten ab: Fotograf/in und Künstler/in, Kurator/in und Initiator/in von
Ausstellungen, Gestalter/in und Herausgeber/in von Künstlerbüchern.
Seit 2005 waren sie regelmäßig im Ausland tätig unter anderem in Künstlerresidenzen in
Osaka, Tokyo, Cité International des Arts Paris, Chicago, Rotterdam, Chongqing, Sarajevo
oder Toronto. Projektförderung haben sie u.a. von der Kunststiftung NRW, der Kunst-/
Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, dem Kulturamt der Stadt Düsseldorf, den
Goethe-Instituten in Chicago, Sarajevo und Paris oder dem Museum MoCP in Chicago
erhalten. 2022 erhielten sie das »City Artists« Stipendium NRW, 2021 das Publikationsstipendium
der Kunststiftung NRW.
2014 wurde Oliver Siebers »Imaginary Club« als Book of the Year von der Jury des Paris
Photo / Aperture Foundation Book Awards ausgezeichnet. 2017 gewannen sie den LUMA
Rencontres Dummy Book Award des Festivals Rencontres d‘Arles. 2023 sind sie Preisträger
des »Regards du Grand Paris« (das durch das französischen Kulturministerium in Zusammenarbeit
mit dem Centre national des arts plastiques an die Ateliers Médicis vergeben
wird) und beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit Fragen nach politischer Landschaft und
urbanen Transformationen u.a. durch die Olympischen Spiele.
In den letzten Jahren hatten sie Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen, wie z. B.
Folkwang Essen, FH-Dortmund, HSD Peter Behrens School of Arts oder der Kunsthochschule
Mainz. Von 2019 bis 2022 standen Katja Stuke und Oliver Sieber mit Dr. Stefanie
Diekmann, der Sektion Geschichte und Archive der DGPh (Deutschen Gesellschaft für
Fotografie) vor. Arbeiten von Katja Stuke & Oliver Sieber befinden sich in öffentlichen und
privaten Sammlungen.
gemeinsame Ausstellungen (Auswahl)
2023
»Schwarzes Licht« DongGang International Photography Festival
»Metastabile Balance« Stuke/Sieber/Vieweg, Museum für Fotokopie Mülheim a. d. R.
»Fire Flies« Künstlerverein Malkasten
2022
»Beyond Emscher« Ruhrmuseum / Stiftung Zollverein Essen
»Biennale für aktuelle Fotografie« Kunsthalle Mannheim
2021
»Chennai Photo Biennale«
2020
»From A to B« [G] Museum Morsbroich, Leverkusen
»An unexpected influencer« Leporello Books, Rome
2019
»Sequence as a Dialogue« Kunsthalle Gießen
»Re: Groups« [G] Camera Austria
Von Menschen und Städten
»Aus den eingehenden Daten und dem im Gedächtnis gespeicherten Material
formt das Gehirn eine Geschichte und diese Geschichte halten wir für die Realität.«*
*Vikram Chandra, Sacred Games, Faber and Faber, 2006
In der aktuellen Ausstellung des knstvrns zeigen Katja Stuke und Oliver Sieber Fotografien
aus unabhängig voneinander entstandenen Serien. Oliver Sieber hat sich für ausgewählte Motive
aus seiner Serie »Album« entschieden, während von Katja Stuke 3 Tableaus aus der
Serie »CCTV, Könnte Sein« zu sehen sind. Beide Künstler*innen haben über einen längeren
Zeitraum an diesen Serien gearbeitet. In dem speziell für diese Ausstellung entwickelten
Zusammentreffen schaffen sie neue Zusammenhänge im Kontext von Menschen und Städten.
Beide Arbeiten wenden sich den Menschen im öffentlichen Raum zu. Oliver Sieber löst diese
aus dem urbanen Kontext heraus und stellt sie in unterschiedliche museale Räume, wo
sie eine überraschend zweideutige Figürlichkeit zwischen zwei- und dreidimensionaler
Wahrnehmung erhalten. Für die Ausstellung im knstvrn fügt er noch eine weitere Irritationsebene
hinzu.
Bei Katja Stuke bleiben die von ihr aufgenommenen Personen in ihrem ursprünglichen Kontext.
Die Künstlerin filmt, stets mit dem Ziel, ausgewählte Frames der Bewegtbilder in
Fotografien umzuwandeln. Durch die Anordnung der einzelnen Fotografien in Tableaus,
Gruppen oder Reihen entstehen immer wieder neue Kontexte und Begegnungen zwischen
Menschen, die sich auf der Straße nie begegnet sind.
Von Menschen und Städten
»From the data from the outside, and from the material of memory,
the brain makes up a story, and that story is what we think is reality.«*
*Vikram Chandra, Sacred Games, Faber and Faber, 2006
In the current knstvrn exhibition, Katja Stuke and Oliver Sieber are showing photographs
from series they created independently of each other. Oliver Sieber has chosen selected motifs
from his series »Album«, while Katja Stuke‘s 3 tableaux from the series »CCTV,
Könnte Sein« are on display. Both artists have worked on these series over a long period of time.
In the encounter developed especially for this exhibition, they create new connections in the
context of people and cities, with both works focusing on people in public space.
Oliver Sieber removes them from the urban context and places them in different museum spaces,
where they take on a surprisingly ambiguous figurativeness between two- and three-dimensional
perception. For the exhibition at the knstvrn, he adds a further level of irritation.
In Katja Stuke‘s work, the people she films remain in their original context. The artist films,
always with the aim of converting selected frames of the moving images into photographs.
By arranging the individual photographs in tableaux, groups or rows, new contexts and encounters
between people who have never met on the street are constantly created.